
Eine Holzhütte mitten im Wald, aus deren Schornstein heißer Rauch quillt, während plötzlich die Tür aufgestoßen wird und nackte Menschen heraus stürmen und sich im Schnee abkühlen… solche Bilder hat wahrscheinlich jeder im Kopf, der an eine finnische Sauna denkt.
Tatsächlich aber ist die Sauna auf vielen Kontinenten beheimatet, nicht nur in Skandinavien. Auch bei uns besuchen – insbesondere im Winter – viele Menschen gern ein Schwitzbad, es dient der Entspannung sowie der Erholung und soll die Abwehrkräfte stärken.
Wie funktioniert eine Sauna?
Eine Sauna besteht meist aus einem Raum, der entweder ganz aus Holz gefertigt oder innen mit Holz ausgekleidet wurde.
In seinem Inneren heizt ein Saunaofen die Lufttemperatur auf konstante 80 bis 100 °C, wobei in modernen Saunen diese Aufgabe von elektrischen Öfen übernommen wird.
Zudem erfolgt eine ständige Frischluftzufuhr, wobei die zirkulierende Luft umgehend auf die im Saunaraum vorherrschende Lufttemperatur erhitzt wird. Die Saunierenden sitzen während des Schwitzbades entweder nackt, mit einem Badetuch oder Badekleidung bekleidet auf den in zwei bis drei Stufen angeordneten Holzbänken. Ob bekleidet oder unbekleidet sauniert wird, ist länderabhängig. Es gibt verschiedene Arten von Saunen, die ursprünglich vor allem der Reinigung des Körpers dienten – daher stammt auch der alternative Begriff „Dampfbad“. Doch dem Saunieren werden noch weitere positive Effekte zugeschrieben:
So soll der regelmäßige Besuch einer Sauna das Immunsystem trainieren und gegen Erkältungskrankheiten abhärten. Weiterhin entspannt sich durch die Wärme die Muskulatur, Kreislauf und Stoffwechsel werden insbesondere durch den ständigen Wechsel zwischen Hitze und Kälte angeregt.
Inhaltsverzeichnis
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zu Saunaaufguss
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Was ist ein Saunaaufguss?
Ein Saunaaufguss wird in einer speziellen Form der Sauna, dem Dampfbad, angewendet.
Das Dampfbad war bereits den antiken Römern bekannt, damals war die Caldarium genannte Dampfsauna Bestandteil der öffentlichen Thermen. Weitere Formen des Dampfbads sind auch aus der Türkei („Hammam“) sowie aus Russland („Banja“) bekannt.
Allen Dampfbädern gemeinsam ist, dass die Temperatur hier niedriger gehalten, dafür aber die Luftfeuchtigkeit stark erhöht wird. Dies geschieht durch so genannte Aufgüsse, bei denen Wasser auf heiße Steine gegossen wird. Diesem Wasser kann ein Saunaaufgusszugegeben werden, meist handelt es sich um ätherische Öle.
Was sind ätherische Öle?
Anders als es der Name vermuten lässt, handelt es sich bei ätherischen Ölen nicht um Fette, sondern um Pflanzenextrakte, die per Wasserdampfdestillation gewonnen werden. Ätherische Öle enthalten vor allem aromatische Verbindungen sowie verschiedene Terpene und Sesquiterpene. Aufgrund ihrer aromatischen Bestandteile haben ätherische Öle einen starken Geruch, der mit der jeweiligen Herkunftspflanze in Verbindung gebracht wird. Deshalb sowie aufgrund ihrer zahlreichen Inhaltsstoffe finden ätherische Öle nicht nur als Duftstoffe, sondern vor allem in der Medizin sowie in der Naturheilkunde Anwendung.
Sie werden vor allem über die Haut sowie über die Schleimhäute aufgenommen und dringen so bis in die inneren Organe vor. Des Weiteren nutzt die Aromatherapie die gesundheitsfördernden sowie die Psyche beeinflussenden Duftstoffe für ihre Anwendungen.
Warum verwendet man Saunaaufgüsse?
Durch den Saunaaufguss wird zunächst einmal die Luftfeuchtigkeit und somit die gefühlte Temperatur gehöht, dies soll ein Austrocknen der Schleimhäute verhindern. Außerdem führt die höhere Feuchtigkeit zu einem vermehrten Schwitzen, die Hautporen öffnen sich und Schmutz lässt sich leichter entfernen. Die Reinigung erfolgt buchstäblich „porentief“. Die Zugabe von ätherischen Ölen zum Saunaaufguss hat zudem einerseits einen gesundheitlichen und andererseits einen die Stimmung beeinflussenden Effekt.
Der aromatische Saunaaufguss soll stimulieren und positive Gefühle hervorrufen. Je nach Anwendungszweck wirken manche Saunadüfte eher anregend und aufmunternd, andere dagegen beruhigend und schlaffördernd. Wieder andere sorgen dafür, dass – wie bei einem Erkältungsbad – die Atemwege befreit werden und Sie wieder tief durchatmen können.
Welche Duftrichtungen gibt es?
In der Natur gibt es unzählige verschiedene Pflanzen mit aromatischen Inhaltsstoffen. Dabei werden die wohltuenden duftenden ätherischen Öle aus Blättern, Blüten, Früchten oder auch Wurzeln verschiedener Kräuter, Gewürze oder anderen Pflanzenarten gewonnen. Für Saunaaufgüsse werden besonders Latschenkiefer-, Fichten-, Eukalyptus- oder Orangenöl verwendet. Auch Zitronen- und Minzöl sind sehr beliebt. Allerdings ist das tatsächliche Duftspektrum viel größer:
Mehrere hundert verschiedene Frucht-, Gewürz- und Kräuterdüfte sowie Blüten- und Baumdüfte stehen als Saunaaufguss zur Auswahl. Meist werden die ätherischen Öle einzeln oder in Duftkompositionen von bis zu drei verschiedenen Düften angeboten. Diese Duftkompositionen sind ähnlich wie ein Parfüm aufgebaut und bestehen aus einer dominierenden Kopfnote sowie einer Herz- und einer Basisnote.
Baumdüfte wie Eukalyptus, Fichten- und Latschenkieferöl haben eine atemwegsbefreiende Wirkung, während Zitrusdüfte gemäß den Annahmen der Aromatherapie die Stimmung aufhellen sollen.
Woran erkennt man einen guten Saunaaufguss?
Ein guter Saunaaufguss besteht aus echten ätherischen Ölen, keinesfalls aus synthetischen Düften – künstlich hergestellte Düfte entfalten längst nicht die von ihnen erhoffte Wirkung. Auch sonstige künstliche Bestandteile wie beispielsweise Farbstoffe oder Aromastoffe aus dem Chemielabor können echte ätherische Öle nicht ersetzen. Diese werden in vier verschiedenen Handelsqualitäten unterschieden:
- Naturbelassene Öle werden direkt aus den jeweiligen Pflanzenbestandteilen hergestellt. Sie haben die höchste Qualität.
- Natürliche Öle werden nicht ausschließlich aus der jeweiligen Pflanze hergestellt, dürfen jedoch keine synthetischen Bestandteile enthalten.
- Naturidentische Öle werden nach dem Vorbild der Natur künstlich im Labor kreiert.
- Künstliche Öle haben kein Vorbild in der Natur. Ihre gesundheitliche Wirkung ist sehr umstritten.
Wie wird ein Saunaaufguss angewendet?
Für die Anwendung eines Saunaaufgusses werden einige Tropfen des ausgewählten ätherischen Öles zum Wasser hinzugegeben.
Dieses aromatisierte Wassergemisch wird, in der Regel durch den Saunameister, in einer Aufgusszeremonie mit einem Schöpflöffel auf bis zu 250 °C heiße Lavasteine geschöpft, wo es sofort verdampft. Der heiße Dampf sollte mit dem so genannten Wacheltuch im gesamten Saunaraum verteilt werden.
Die saunierenden Gäste nehmen den duftenden Dampf nun über die Haut auf und inhalieren ihn. Der konzentrierte Duft unterstützt und verstärkt die wohltuende Wirkungen des Dampfbades.
Wann sollte man besser auf Saunaaufgüsse verzichten?
Auf Saunaaufgüsse sollte verzichten, wer auf bestimmte ätherische Öle empfindlich oder gar allergisch reagiert. Allergische Reaktionen sind insbesondere bei Nadelbaum- und Zitrusölen nicht ungewöhnlich. Auch wer gerade einen Infekt durchleidet bzw. an Herz-Kreislauf-Erkrankungen erkrankt ist oder offene Wunden / Entzündungen am Körper hat, sollte auf Saunaaufgüsse besser verzichten. Schwangere Frauen können grundsätzlich saunieren, sollten sich jedoch im Vorfeld über die konkreten, den Fötus betreffenden, Wirkungen des anvisierten Saunaaufgusses genau informieren.